Donnerstag, 11. April 2013

Happy Holidays… & Happy New Year!

 

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5 Wochen Urlaub und 131 Stunden in öffentlichen Verkehrsmitteln...

Wir haben viele neue Eindrücke gewonnen, jede Menge tolle und interessante Menschen kennengelernt und unzählige spannende Erfahrungen gemacht… Indien dabei noch mal von ganz anderen Seiten gesehen.

Wir haben unsere Reise im Norden, beim goldenen Tempel in Amritsar gestartet. Anschließend ging es weiter in die moderne Metropole Chandigahr, von dort Richtung Wüste nach Bikaner und Jaisalmer. Danach haben wir ein paar Tage in der vermutlich wundervollste Stadt Indiens, Udaipur, verbracht, bevor es ins überraschend schöne Mumbai ging, wo wir Kathas Bruder eingesammelt haben. Von der Stadt an Strand- wir sind weiter nach Goa gefahren und haben unsere Zeit dort in Palolem und Anjuna verbracht (…inklusive zwei Nächten/Morgen in Baga ;)). In Kochi kamen anschließend noch Maries Vater und Schwester dazu. Alle zusammen haben wir uns auf die Weiterfahrt zur Hillstation Munnar in die Teeplantagen gemacht und nach einem kurzen Abstecher in die Backwaters von Kottayam unsere Reise in der Küstenstadt Varkala ausklingen lassen.

Wir haben den Urlaub in vollen Zügen genossen und freuen uns schon auf unsere nächste Indientour!

 

 

 

 

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Nach Hause-  zu unserer Hostelgroßfamilie PRACHODANA kommen, war allerdings auch wieder schön. Im Laufe der letzten Woche hat sich diese nur leider ziemlich dezimiert.
Seit Februar leben hier im Heim, abgesehen von den 20 Brückenschulkinder, noch 15 Neuzugänge. Die Kinder sind im Zuge des Child Helpline-Projektes von der Straße geholt worden und sollen in PRACHODANA resozialisiert werden, sodass sie ab Juni ebenfalls die öffentlichen Schulen besuchen können. Von ihnen werden wir ganz schön auf Trab gehalten. Das ist gut so! Unsere anderen Kinder haben jetzt nämlich Ferien und sind bei ihren Familien in den Dörfern. Wir werden sie großteils nicht mehr sehen, bevor wir zurück nach Deutschland fliegen.
Dass und der Abschied von ihnen leichtgefallen ist… das wäre eine echt richtig dicke Lüge.

Dennoch- und bevor wir’s vergessen: Frohes neues Jahr allerseits! Das haben die Hindus heute gefeiert, inklusive unserer Lieblingssüßigkeiten. Die können wir jetzt sogar selbst zubereiten. (In 3 Wochen um diese Zeit sind wir bereits in Deutschland, da müssen wir langsam anfangen vorzusorgen!)

Sonntag, 10. Februar 2013

Theoretisch geregelt


In 2 Wochen reisen wir los: 4 Wochen lang Indien entdecken.
Danach sind unsere Kiddies nur noch für einen Tag in Prachodana, anschließend fahren sie für die Ferien zurück in ihre Dörfer. Was wir hier dann noch so machen können (abgesehen vom Kinder-Vermissen), wird sich zeigen.

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…Aber was wir bis jetzt täglich so treiben, das wollen wir nun endlich mal erzählen.

6.30 Uhr: Ommm. Shanti, Shanti. Ommm. Unsere Kinder sind schon mindestens eine halbe Stunde wach und machen Yoga. Jetzt steht das Morgengebet an. Unüberhörbarerweise im Zimmer neben unserem.
7.00 Uhr: Wir haben es geschafft. Top gerichtet und putzmunter sind wir startbereit für den Tag. Der erste Kaffee wird getrunken. Wir helfen beim Hausaufgaben machen, Schulranzen flicken und Frühstück machen. Was gerade so ansteht.
8.30 Uhr: Endlich! Frühstück! Der zweite Kaffee.
9.00 Uhr: “Miss, you like my hairstyle?” “Very, very super!” “Miiiss, hairstyle?” “Super!” “Hairstyle super?” “Yes, I like!”. Unsere Jungs sind unglaublich eitel. Ohne Ausnahme.
9.30 Uhr: Mission Hairstyle erledigt. Es kann losgehen. Wir bringen unsere Kinder in die Schule.
10.00 Uhr: Jetzt ist es ruhig im Hostel. Oft haben wir etwas im Büro zu tun, zum Beispiel Berichte oder Case studies schreiben. Ansonsten sind wir damit beschäftigt English class, sowie die Special activities fürs Wochenende vorzubereiten. Unsere Liebe zum in der Küche helfen/sitzen/tratschen/naschen, haben wir ebenfalls entdeckt. Es gibt zur Abwechslung Tee.
14.00 Uhr: Mittagessen & Pause. Bisschen Freizeit genießen, auf der Dachterrasse oder so. Bis wir uns an den Berg Schmutzwäsche in der obersten Schublade erinnern. Irgendwann rücken wir dem zu Leibe. Per Handwäsche. –> Hoch lebe die Waschmaschine!
16.30 Uhr: Die Kiddies sind zurück! Wir gehen zum Spielen auf die Wiese nebenan. Der absolute Dauerbrenner ist Brennball.
18.00 Uhr: Studying start. Entweder beginnt jetzt die Hausaufgabenklasse oder unser Englischunterricht, je nach Wochentag. Und wir bekommen Tee.
20.30 Uhr: Abendessenzeit. Wir sind müde. Müde. Müde. “Good night. Sihi Kannasou.”

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Theoretisch. Praktisch kommt es meist anders. Sowieso fahren wir zweimal in der Woche mittags in die Stadt um in staatlichen Kinderheimen zu unterrichten. Samstags kommen unsere Kinder schon um 12.00 Uhr aus der Schule und sonntags sind sie komplett im Hostel. Da ist dann Trubel angesagt und außerdem geben wir keine Englischklasse, sondern machen irgendetwas besonders mit ihnen. Heute war beispielsweise “Carnival-Day”.

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Generell gilt: nichts ist wirklich sicher und länger als eine halbe Stunde im Voraus zu planen absolut unsinnig. Der einzig echt konstante Faktor in unserem Tagesablauf ist… dass wir spätestens um 21.30 Uhr schlafen wie die Murmeltiere.

Freitag, 18. Januar 2013

Was bisher geschah


Auch wenn wir Silvester verschlafen haben (ganz indisch, wertet das bitte als Indiz für unsere hervorragenden Integration) haben wir mitbekommen, dass ein neues Jahr begonnen hat.
Es ist an der Zeit eine kurze Bilanz zu ziehen.

Unser Projekt
Ausnahmslos immer wird uns das Gefühl gegeben, willkommen zu sein. Das ist echt motivierend und vermutlich einer der Gründe, warum wir uns noch nie mit ernsthaften Heimwehanfällen herumärgern mussten. Nicht nur die Kids sorgen für ein Familiengefühl, auch unser Director kümmert sich super um uns. Mit seiner Familie haben wir Anfang Januar beispielsweise einen Ausflug nach Mysore gemacht …Ein gelungener Start ins neue Jahr.

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Unser Umfeld
Gerüchten zu Folge wurde unserer Stadt von ehemaligen Freiwilligen auch als das “hässliche Hassan” bezeichnet. Darin steckt gewiss ein Fünkchen Wahrheit, zum Wohnen ist es hier trotzdem recht angenehm. Wir haben die nettesten Busfahrer Indiens, freundliche Nachbarn, zuvorkommende Obstverkäufer und überhaupt wohnen wir ja auch am Stadtrand. Da ist es zum einen echt idyllisch und zum anderen würden wir uns mit unseren Kindern vermutlich ohnehin überall wohl fühlen.

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Unsere Arbeit
…macht uns Spaß. Zusätzlich zu dem ganz normalen Unterrichten, veranstalten wir jeden Samstag eine Special Activity. Wir versuchen alles so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten und vom Besuch des Nikolaus, einer Olympiade oder Freundschaftsbändchen basteln. gibt es immer wieder etwas Neues.
Momentan helfen wir zudem recht viel im Büro mit. Das variiert allerdings, je nach dem was gerade ansteht. Somit haben wir Wochen, in welchen wir sieben Tage am Stück perfekt durchgeplant durcharbeiten und dann wiederum sehr entspannte Phasen (Kieselsteinchen im Reis suchen hat sich als hervorragende und sinnvolle Beschäftigung herausgestellt. Kann bei Bedarf auch stundenlang betrieben werden).

Übrigens haben 15 unserer Kinder an der Karl-Kübel-Trophy teilgenommen, welche sowohl im sportlichen als auch künstlerischen Bereich vergeben wird, und waren super erfolgreich.
Unter allen 350 Teilnehmer wurden zusätzlich die drei besten Spieler insgesamt gekürt: Zwei der Preise gingen an unsere Jungs.

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Unsere Erfahrungen
Richtig schwer hatten wir es bis jetzt noch nie. Wir wurden relativ behutsam an die hiesige Kultur gewöhnt und durften viel erleben.  Zusätzlich zu den Erfahrungen direkt im Projekt, wurde uns bei einigen mehrtägigen Aufenthalten auch das indischen Dorfleben näher gebracht. Dabei waren wir in Familien untergebracht, welche uns einmal mehr gezeigt haben, wie viel in Indien Gastfreundschaft bedeutet.
Allgemein bereiten uns die oberflächlichen Unterschiede zu Deutschland keine Probleme. Es macht uns nichts aus,  wenn wir ohne fließend Wasser in den Dörfern wohnen, nur traditionell gekleidet und solange es hell ist das Haus verlassen dürfen, Unmengen an Reis essen oder das gesamte Stadtbild…einfach anders ist. Daran haben wir uns gewöhnt.
Was uns ab und an eher schwer fällt ist, das Denken der Inder nachzuvollziehen. Natürlich kann man es nicht komplett pauschalisieren, aber meisten ist es eben so: Jeder lächelt nett, die wenigsten sagen direkt was sie denken. Weil niemand unhöflich sein möchte, muss man ständig zwischen den Zeilen lesen und selbst herausfinden was eventuell doch nicht so funktioniert, wie man es gerne hätte.

Eine der anderen hier gängigen Methoden sollte zu Gunsten des Weltfriedens jedoch eindeutig öfter praktiziert werden,
- Abwarten und Tee trinken. Dann ist plötzlich alles nur noch halb so wild.

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